
Hans Jossi | Kunstmaler
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Erscheint im Juni
Die 14 Achttausender der Erde faszinieren nicht nur Bergsteiger, sondern auch Künstler. Nach verschiedenen grossen Trekkings im Himalaja und einer Anfrage von Reinhold Messner, der sein Eiger-Bild für sein im Umbau befindliches Museum erwerben wollte, hat Hans Jossi die 14 Achttausender allesamt in Öl auf Leinwand gemalt. Der sorgfältig gestaltete Kunstband «Die Giganten dieser Erde» vereint nun erstmals diese Werke in gedruckter Form. Mit einem Beitrag von Dr. med. Oswald Oelz, dem renommierten Höhenarzt und Bergsteiger
VORWORT VON HANS RUDOLFMERZ, ALT BUNDESRAT
Zwischen Beruf und Berufung
Zahllose Maler, Schriftsteller, Komponisten und Kulturschaffende sind nicht nur ihren Talenten, sondern vor allem auch ihren Lebensumständen entwachsen. Deren Biographie ist Wegbereiterin zur Entfaltung.
Nicht ein Schicksal hat Hans Jossi zum Kunstmaler gemacht, sondern Hans Jossi hat die Malerei selber zum eigenen Schicksal auserkoren. Er hat dem beruflichen Umgang mit Gipsgestein als Berufstätigem in früherer Lebensphase mit der Zeit das Anschauen der Schönheit der Natur beigesellt. Bis diese ihn dann selbst zum Schöpfenden erkor. Er wurde zum Bergmaler im reinen und weitverstandenen Sinne des Wortes, will heissen: er eroberte Berge, Alpenzüge, Gebirgsmassive zu Fuss, mit Sack und Pack auf Expeditionen und im Trekking. Seine Reisen und Erlebniskreise wuchsen immer mehr zum weitläufigen Entdecken heran: Nepal, Tibet, Pakistan, Indisch-Ladakh, Alaska, Patagonien. Immer wieder war er auf der Suche nach Gebirgsriesen, Gipfel und Hochländern. Stets im Gepäck dabei: Skizzenblock, Bleistift, Zeichnungspapier. Und immer im Herzen: das künstlerische Auge, das Glücksgefühl, der handwerkliche Scharfsinn.
Je mehr er die Facetten der einzelnen Gebirge sowohl als kolossale Felsmassen als auch als Verkörperung des Mythischen erfasste, desto eher schuf er Bilder von ganz eigenster Kraft: Felsen, Klippen, Kreten, Zacken, Schrunden, Muren, Firne, karge Pflänzchen, Wasserläufchen. Er hielt Gesehenes und Erlebtes in tages- und witterungswechselnden Farben fest. Blauer Himmel, sanfte, bisweilen wallende Nebel und wie zum beruhigenden Ausgleich brache Landschaftsflächen in Tälern und am Fuss der Gebirgsriesen. Gelegentlich Flüsschen als hüpfende Begleiter aus dem Inneren der Gebirgswelt. Hans Jossi erlebt und schildert die Berge als das gewaltige Universum auf Erden das auch den sogenannten Unterländer immer wieder in Bann zieht und fasziniert.
In der Geschichte der Malerei gab es immer wieder gruppenartige Zusammenschlüsse von Künstlerinnen und Künstlern, die entweder einer bestimmten Stilrichtung oder einer gemeinsamen Soziologie verbunden waren. Etliche davon waren berühmt wie etwa ‚der blaue Reiter‘. Hans Jossi ist Mitglied beim Schweizer Institut für Kunstwissenschaften (SIK-ISEA) und der Gilde Schweizer Bergmaler (GSBM), einem losen Zusammenschluss von über fünfzig Gebirgsmalern. Sie verbindet in erster Linie das Thema ‚Berg,‘. Sie führen staunende Betrachter auf Gipfel und Kämme, in Gletscher und Firne hinauf die sie selber niemals zu begehen wagen. Bei vielen Menschen entstehen aus unerfüllter Sehnsucht nach der Bergesspitze Respekt, Ehrfurcht ja Bewunderung. Sie wissen um Mühsal und Gefahren, die mit dem Erklimmen verbunden sind. Bergsteigen hat mit Heldentum, Wagemut, Entbehrung und Mühsal zu tun.
Seit dem 18. Jahrhundert ist die Bergmalerei ein beliebtes Thema der Schweizerischen Bergwelt. Gomringer sagt in seinem berühmten Lehrbuch ‚Geschichte der Kunst‘ seit der Romantik gebe es eine Schweiz, die sich in der Einheit der Natur der Berge und ihrer Bewohner erkennt und manifestiert. Hodler war ein massgebender Vorreiter.
Hans Jossi gehört zu jenen Bergmalern, die heutzutage der Bevölkerung durch ihre Werke die Felswände und Firne, aber auch die Abgründe der Berge sichtbar machen. Er tut dies mit Wucht von Fläche, Strich und Farben. Wohl arbeitet er peinlich genau mit Skizzen. Doch manchmal verlässt er beim Malen die Konturen der Felszüge oder Gerölle. Der Pinsel besiegt gewissermassen den Bleistift. Und er bekleidet Silhouetten und Mulden, Schrunden und Firne mit äusserst kräftiger Farbgebung. Er wählt blau, weiss, schwarz, gelb, braun als Kardinalfarben für den Gebirgskörper und seine Schattierungen. Er verleiht den Bildern daher Wucht und Mächtigkeit. Er meidet das einebnend gleichmacherische grau, das bei vielen Malern gewöhnlich mit Felsen und Gesteinen verbunden wird. Er meidet auch aquarelle Verklärung und dunstige Schleier. Mit anderen Worten: Hans Jossis Bilder haben eine eigene Sprache. Die Sprache von Schönheit und Erhabenheit der Bergwelt.
Hans Jossis Werk findet Anklang. In mehr als einem Dutzend Ausstellungen war er bisher vertreten. Seiner Verbundenheit mit der Bevölkerung unserer Bergregionen verleiht er mit viel Sympathie zur Patenschaft für Berggemeinden Ausdruck.
Nun folgt der vorliegende Buchband mit dem bündigen Titel: Kunstmaler Hans Jossi. In Bild und Wort wird das Schaffen des Malers zusammengefasst. Nebst der eindrücklichen Bilderauswahl verleitet der Band vor allem aber auch dank der selbstverfassten, markigen und durchaus auch humorvollen Texte zum Lesen und Betrachten.
Hans-Rudolf Merz
"EIN BERNER UND EIN BAYER AUF TREKKING-TOUR IM HIMALAJA"
„Dann ging es los, per Bahn von Bern nach München zum Treffpunkt am dortigen Hauptbahnhof. Ausgerüstet mit Seesack, Rucksack, kompletter Trekkingausrüstung, Zeichen- und Notizblock, allen im Voraus beigebrachten Permits sowie dem Flugticket von München mit Lufthansa nach Kathmandu. Da stand ich nun, am Haupteingang des Bahnhofs in München und warte auf Hellmuth, den ich vorher noch nie von Angesicht gesehen, aber telefonisch einige Male gesprochen hatte. Plötzlich raunzt mich ein barttragender aber sympathischer Koloss mit einer sonoren fortissimo bayerischen Bassstimme an:
«Gescht zum Ganesch Himal?"
"Ja," sagte ich…
"Da khum i glei mit", gibt Hellmuth zurück, "Mei Sperrgut hab i schon i ne Taxe, da hinte gschmisse – der bringt uns zum Flughafen Riem". Sofort war ich sicher, den richtigen Reisepartner gefunden zu haben. Etwas rau und kantig, aber herzlich, immer positiv und aufgestellt. Auf jeden Fall lösungsorientiert – wie ich schon bald erfahren werde. Der Flughafen war schon seit einiger Zeit über der Kapazitätsgrenze angelangt, insbesondere während der Reisesaison. So war es nicht verwunderlich, dass wir schon fast tumultartige Zustände am Flughafen angetroffen haben. Die Schlangen bei den Check-ins waren unendlich lang und wir sollten uns jetzt da hinten anstellen. Das passte dem reiseerfahrenen Hellmuth gar nicht.
"Kumm mit" befahl er. Hellmuth, zielstrebig vorauseilend, ging es quer durch die Menschenmengen zu einem Check-in-Schalter, angeschrieben mit "Gruppenreisen". Hellmuth baute sich mit ganzer Körpergrösse davor auf – er wie ich, beide über 190 cm gross und sicher 120 Kilogramm wiegend, meldete er sich zum Einchecken an. Die nette zierliche Dame gab zu verstehen, dass dieser Schalter nur für Gruppenreisen reserviert sei. Da hat sie nicht mit Hellmuth gerechnet. Er verlangte meinen Pass und mein Flugticket, knallte seine und meine Dokumente laut hörbar auf die Theke und vermeldete mit dem donnernden Brustton der Überzeugung: "Mier zwoa, miar san a Gruppn – hoast mi?" Die perplexe Dame hinter der Theke traute sich nicht, auch nur ein Wort zu erwidern, nahm unsere Unterlagen und vollzog das Check-in mit Gepäck und allem Drum und Dran. "Siechst, geht schon" meinte Hellmuth und anschliessend: "Nach der Hatz brauchmer a Mass, weil liaba krumme Finger vom Kriaglhoiddn ois wiar an Buggl vo da Arbad!"